Informationen über den Ubisoft-Konzern
Ubisoft ist ein Unternehmen, das auf Entwicklung und Publishing von Videospielen und Software spezialisiert ist. In diesem Markt ist Ubisoft zurzeit einer der Leader. Zu den Geschäftsfeldern zählen vor allem Entwicklung und Produktion von Spielesoftware, die Nutzung von Softwarelizenzen sowie der Vertrieb von Videospielen anderer Publisher.
Ubisoft erwirtschaftet seinen Umsatz hauptsächlich in Nordamerika, daneben aber auch in europäischen Ländern wie Großbritannien, Frankreich und Deutschland.
Die wichtigsten Konkurrenten von Ubisoft
Ubisoft ist einer der größten Videospielehersteller auf der Welt und legt täglich gegenüber seinen Konkurrenten noch an Marktmacht zu. Was sind aber genau die wichtigsten Konkurrenten? Im folgenden Ranking sind die großen Unternehmen, die Videospiele entwickeln, nach ihrem Stellenwert in diesem Sektor aufgeführt.
- Activision Blizzard ist die Nummer eins unter den Videospieleverlegern, sowohl was Onlinespiele als auch Konsolen angeht (World of Warcraft).
- Die Nummer zwei unter den Verlegern von Videospielen ist Electronic Arts. Bekannt wurde das Unternehmen vor allem mit Sportspielen und Simulationen (The Sims).
Auch der Hersteller von Videospielen und Konsolen Nintendo sowie der Soft- und Hardwarehersteller Microsoft sind ernsthafte Konkurrenten, mit denen sich Ubisoft auseinandersetzen muss. Beide Firmen haben nämlich mehrere Franchiseprodukte im Bereich Videospiele und stellen deshalb eine ernsthafte Gefahr für Ubisoft dar. Ubisoft muss also wachsam bleiben, um nicht ausgebootet zu werden.
Beobachtet man die Ergebnisse und aktuellen Informationen dieser Konkurrenzunternehmen, dann hilft dies dabei, die Kursschwankungen der Ubisoft-Aktie besser zu antizipieren.
Die wichtigsten Partner von Ubisoft
2013 kündigte Ubisoft die Unterzeichnung einer Partnerschaftsvereinbarung mit dem Herausgeber von Gesellschaftsspielen Hasbro an. Dadurch kann das französische Unternehmen auf seinen Konsolen Videospielversionen von klassischen Gesellschaftsspielen wie Risk, Monopoly und Trivial Pursuit anbieten.
2014 schloss Coca-Cola eine Partnerschaft mit Ubisoft ab. Aus dieser Kooperation entstand ein kostenloser Song für das 2009 entwickelte Tanzspiel Just Dance, das ein weltweiter Erfolg war und von dem mehr als 50 Millionen Exemplare, darunter 3,6 Millionen in Frankreich, verkauft wurden.
Anlässlich der Electronic Entertainment Expo (E3) schlossen Ubisoft und Sony eine Partnerschaft für das Spiel 'Assassin's Creed Syndicate' ab, um neue Inhalte für die Playstation 4 anzubieten. 'Assassin's Creed Syndicate' erschien am 23. Oktober 2015 für die PS4.
Kursanalyse der Ubisoft-Aktie
Die Ubisoft-Aktie notiert zurzeit an der NYSE Euronext in Paris und ist Bestandteil bei der Berechnung des Aktienindex Next 150.
Wichtige Börsendaten zur Ubisoft-Aktie:
Zusätzlich zum oben genannten geschichtlichen Hintergrund, der für Ihre Strategien und Analysen hilfreich ist, möchten wir Ihnen nachfolgend weitere Daten zur Ubisoft-Aktie und zu deren Stellenwert auf dem Börsenmarkt geben.
- Die Aktienmarktkapitalisierung des Unternehmens Ubisoft liegt im Jahr 2017 bei 4.903,69 Mio. Euro.
- Momentan sind 112.884.255 Wertpapiere des Unternehmens Ubisoft auf dem Börsenmarkt im Umlauf.
- Der Kurs der Ubisoft-Aktie notiert im Segment A des französischen Markts Euronext Paris.
- Das Unternehmen Ubisoft ist auch Bestandteil bei der Berechnung des französischen Aktienindex CAC All Shares.
Das Aktionariat des Unternehmens Ubisoft setzt sich wie folgt aus: 25,15 % der Aktien werden von Vivendi besessen, 13,22 % von der Familie Guillemot, 9,99 % von FMR LLC, 7,80 % von BlackRock, 4,87 % von FCPE Ubi Actions, 0,27 % von JP Morgan Clearing Corp. 0,36 % sind Eigenaktien.
Finanzielle und wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens Ubisoft:
Um zu verstehen, wie die Kursentwicklung der Ubisoft-Aktie auf wirtschaftliche und finanzielle Ereignisse reagiert,lohnt es sich, sich die letzten Ereignisse, die das Unternehmen in den letzten Jahren prägten, genauer anzusehen. Nachfolgend werden diese zusammengefasst.
- 2010 verkauft Electronic Arts seine Anteile an Ubisoft (14,8 %) für 94,36 Mio. Euro. Die kanadische Finanzinstitution Sociéte générale de financement du Québec (SGF) bekommt einen Anteil in Höhe von 4,5 % zugeschrieben, während Capital Partners 9% übernimmt und damit zum zweiten Aktionär wird.
- 2011 – nach dem Sinken des Papierwerts um 48% – kauft Ubisoft 286.000 seiner Papiere zurück. Das Unternehmen verkündet die Gründung seiner eigenen Produktionsfirma für die Verfilmungen von Videospielen (fürs Kino sowie fürs Fernsehen). Im selben Jahr übernimmt der Konzern die Firmen Owlient und Redlynx und gründet Ubisoft Abu Dhabi.
- 2012 unterschreibt Ubisoft eine Vereinbarung mit dem französischen Staat für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zu einer neuen Videospielgeneration. Die staatliche Unterstützung beträgt 3,5 Mio. Euro.
- 2013 übernimmt Ubisoft die Unternehmen Future Games of London, Ivory Tower und Longtail Studios. Ubisoft verkündet die Verschiebung der Einführung von zwei seiner Videospiele, der Wert seiner Aktie sinkt unverzüglich um 23 %.
- 2015 übernimmt der Konzern Vivendi 6,6 % des Unternehmens Ubisoft und kauft 7,36 Mio. Aktien für eine Summe von 140,3 Mio. Euro. Vivendis Anteil am Konzern Ubisoft steigt auf 25 % im Jahr 2016.
- Auch 2016 steigert die Familie Guillemot ihren Anteil auf 13,22 %, um den neuen Anleger kontrollieren zu können und ein feindliches Übernahmeangebot zu vermeiden.
Im Zusammenhang mit den markanten Kursentwicklungen der Aktie erlauben Ihnen diese Informationen zu verstehen, wie das Wertpapier auf fundamentale Daten reagiert und wie Sie effizient die künftigen Kursentwicklungen antizipieren können.
Stärken und Schwächen des Unternehmens und der Ubisoft-Aktie:
Eine der wichtigsten Stärken von Ubisoft ist natürlich seine Positionierung auf dem Videospielmarkt, da es sich um den drittgrößten unabhängigen Entwickler weltweit handelt. Der Erfolg des Unternehmens ist auf einige seiner sehr beliebte Spielereihen zurückzuführen, wie Assassin‘s Creed, Just Dance, Watch Dogs, Far Cry oder die Tom Clancy-Saga mit Splinter Cell, Ghost Recon, Rainbow6 oder The Division. Ubisoft steht mit Assassin‘s Creed, Far Cry oder Watch Dogs vor allem bei den sogenannten Open-World-Spielen sehr gut da. Dieses Genre ist in den letzten Jahren immer erfolgreicher geworden und macht mittlerweile mehr als 60% Marktanteil am Videospielmarkt aus, verglichen mit nur 16% im Jahr 2008. Ubisoft ist natürlich auch in allen anderen Kategorien der Videospielbranche gut vertreten. Die Blockbuster des Unternehmens sind auf den gängigen Spielekonsolen präsent, Spiele wie Ghost Recon Online sind als Free-to-play-Spiel für den PC erhältlich und bei den mobilen Spielen ist Rayman das bekannteste Beispiel. Ubisoft hat übrigens den auf mobile Spiele spezialisierten Entwickler Ketchapp aufgekauft, der für das Spiel 2048 verantwortlich ist.
Darüber hinaus zeigt Ubisoft in den letzten Jahren steigende Marktanteile mit nicht weniger als 33% bei den Konsolen Playstation und Xbox. Die Gruppe investiert ebenfalls viel in den digitalen Bereich, der derzeit den Löwenanteil des Unternehmensumsatzes erwirtschaftet (75%). Die Marktanteile der Gruppe in den USA sind auf 10% gestiegen und sind damit doppelt so hoch wie 2015. Auf dem europäischen Markt ist ein Anstieg auf 14,3% zu verzeichnen. Insbesondere der Verkauf von Videospielen in den USA profitierte vom Wertverlust des Euro gegenüber dem US-Dollar und macht nun fast 40% des Gesamtumsatzes des Unternehmens aus.
Aber natürlich hat die Ubisoft-Aktie nicht nur Stärken, sondern auch einige Schwächen. Dazu gehört die Tatsache, dass es für Investoren aufgrund des schwachen Marktkonsenses in der Videospielbranche weiterhin schwierig ist, die Ergebnisse des Unternehmens zu antizipieren. Ubisoft hat mit steigenden Produktionskosten und einer besonders harten Konkurrenzsituation zu kämpfen und das Unternehmen ist im Segment der Casual-Spiele einem hohen Preisdruck ausgesetzt.
Des Weiteren ist zu bedauern, dass der Spieleentwickler im Gegensatz zu seinen großen Herausforderern nicht konsequent auf Online-Multiplayer-Spiele setzt.
Die jüngsten Ergebnisse des Unternehmens waren schließlich, gerade im Hinblick auf die Verkaufszahlen des Blockbusters Assassin‘s Creed im Jahr 2015, eher enttäuschend. Das Unternehmen hat die Entwicklung der Spieleserie vorerst gestoppt und plant einen Reboot in der nahen Zukunft. Der freie Cash Flow des Unternehmens hat sich auch durch die Veröffentlichung von zwei AAA-Spielen im Jahr 2016 verschlechtert, was bei den Anlegern zu Besorgnis im Hinblick auf eine baldige Erholung geführt hat.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ubisoft echte Vorteile für Investoren bietet und das Unternehmen zuversichtlich in Bezug auf die eigene Zukunft zu sein scheint, aber dass die Entwicklung und Geschäftsergebnisse aufmerksam verfolgt werden müssen, um die längerfristigen Wachstumsaussichten einschätzen zu können.