Informationen über das Unternehmen LVMH
LVMH, ursprünglich unter dem Namen Louis Vuitton bekannt, ist eine Unternehmensgruppe im Bereich der Luxuswaren. Zurzeit ist LVMH Marktführer in diesem Bereich. Das Unternehmen ist in den Branchen Mode, Lederwaren, Wein und Spirituosen, Parfums, Kosmetik, Uhren und Schmuck tätig.
Die Produkte werden über internationale Ketten weltweit vertrieben, wobei ein Schwerpunkt in Europa, besonders in Frankreich liegt.
Die wichtigsten Konkurrenten von LVMH
Der Konzern LVMH liegt nach wie vor weltweit an der Spitze der Luxuswarenbranche. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass seine Marken, beispielsweise Louis Vuitton, ein stetiges Wachstum aufweisen und dass das Unternehmen seine Aktivitäten kontinuierlich diversifiziert. Trotzdem wird der Konkurrenzdruck durch große internationale Konzerne immer stärker. Um den Kurs dieses Wertpapiers stichhaltig analysieren zu können, ist es wichtig, diese Konkurrenzunternehmen zu kennen. Nachfolgend erhalten Sie daher eine Auflistung der wichtigsten Konkurrenten des Konzerns LVMH.
- Compagnie Financiere Richemont SA
- Signet Group Plc
- Tiffany & Co.
- PPR SA
- Burberry Group Plc
- The Estee Lauder Companies Inc.
- PVH Corp.
- Asprey Holdings Ltd.
- Giorgio Armani S.p.A.
- Pernod Ricard SA
- Ralph Lauren Corporation
Es handelt sich dabei hauptsächlich um Unternehmen aus den Bereichen Luxuswaren, Wein und Spirituosen, die jeweils mit einem spezifischen Geschäftsbereich von LVMH rivalisieren. Bis heute gibt es kein Unternehmen, das ebenfalls in allen Bereichen gleichzeitig tätig ist und daher eine globale Konkurrenz zu LVMH darstellen würde.
Die wichtigsten Partner von LVMH
Der Erfolg von LVMH liegt vor allem an einer gezielten Fusions- und Akquisitionsstrategie, in deren Rahmen LVMH diverse Start-ups und etablierte Unternehmen im Bereich Luxusprodukte (Mode, Schmuck, Parfum, Uhren, Wein, Spirituosen) übernommen hat.
Auf klassische Allianzen setzt LVMH dagegen weniger und hat somit auch zurzeit keine Partnerschaft mit einem börsennotierten Unternehmen.
Für die Zukunft ist es jedoch nicht ausgeschlossen, dass dieser Konzern es als strategisch opportun ansieht, sich mit bedeutenden Unternehmen aus Branchen zusammenschließt, in denen er selbst tätig ist, um so zusätzliche Markanteile zu gewinnen. Solange LVMH allerdings in der Luxuswarenbranche an der Spitze liegt und diesen Platz verteidigen kann, ist dies wenig wahrscheinlich.
Wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung des Konzerns LVMH
Damit Sie besser verstehen, welche Ereignisse den Aktienkurs von LVMH an der Börse beeinflussen, sollten Sie sich etwas näher mit der jüngeren Vergangenheit des Unternehmens in wirtschaftlicher und finanzieller Hinsicht befassen. Nachfolgend einige Daten und herausragende Ereignisse der letzten Jahre.
- 2001 tritt LVMH seine Beteiligung in Höhe von 20 % am Gucci-Konzern an Pinault Printemps Redoute (PPR) ab.
- 2002 verkauft der Konzern die Marke Pommery an Vranken Monopole.
- 2004 macht LVMH ein Übernahmeangebot für Glenmorangie.
- 2008 kauft der Konzern den Schweizer Luxusuhrenhersteller Hublot.
- 2010 kauft LVMH 14 % des Kapitals von Hermès.
- 2011 erwirbt der Konzern die Firmen Bulgari, Berluti und Lora Piana.
- 2014 gründet LVMH die Unternehmensstiftung Louis Vuitton.
- 2015 kauft LVMH über den durch den Konzern kontrollierten Investmentfonds die Marken M1 Fashion und Pepe Jeans. In der Folge erwirbt LVMH 5 % der Anteile der "Société des Bains de Mer" in Monaco. Die Hauptaktivitäten dieses Unternehmens liegen in den Bereichen Kultur und Tourismus. Im selben Jahr kauft LVMH für 50 Millionen Euro die Pariser Boulevardzeitung Le Parisien.
- 2016 verkauft LVMH Donna Karan und DKNY an die amerikanische G-III Apparel Group und übernimmt für 640 Millionen Dollar eine Beteiligung in Höhe von 80 % am deutschen Kofferhersteller Rimowa.
- 2017 übernimmt LVMH die Mehrheit an Maison Francis Kurkdjian, einem Hersteller hochwertiger Parfums. Für einen noch unbekannten Betrag verkauft der Konzern seinen Anteil am Gemeinschaftsunternehmen De Beers Diamond Jewellers an De Beers.
Gleicht man alle diese Informationen mit den Daten aus den historischen Börsencharts ab, so bekommt man eine gute Vorstellung davon, wie die LVMH-Aktie auf Ankündigungseffekte reagiert, und kann eine Strategie auf der Basis der Fundamentalanalyse entwickeln.
Ursprung und aktuelle Positionierung des LVMH-Konzerns
Der Konzern LVMH wurde 1987 von den Unternehmen Moët Hennessy (eine Fusion des Champagnerherstellers Moët & Chandon und des Cognacherstellers Hennessy) und Louis Vuitton gegründet. LVMH steht daher für die Namen Louis Vuitton Moët Hennessy. Die ehemaligen Vorstände der beiden Unternehmen waren Alain Chevalier und Henri Racarnier. Heute ist LVMH aufgrund seines Umsatzes das weltweit führende Unternehmen für Luxusprodukte. Das Unternehmen wird heute von Bernard Arnault geleitet, dessen Holding Groupe Arnault auch der größte Aktionär und zudem Mehrheitsaktionär am Unternehmen Christian Dior ist.
Die Spitzenposition im Bereich der Luxusgüter hat LVMH den über 70 Marken zu verdanken, die dem Unternehmen gehören. Diese sind im Wesentlichen den Bereichen Wein und Spirituosen (Château d’Yquem, Moët & Chandon, Krug, Hennessy, Glenmorangie) sowie Mode (Louis Vuitton, Céline, Kenzo, Fendi, Guerlain, Marc Jacobs, Givenchy, Chaumet, Bulgarie) zuzuordnen. Darüber hinaus besitzt LVMH Tochtergesellschaften im Bereich der Medien (Les Echos, Le Parisien, Radio Classique) und im Einzelhandel (Le Bon Marché, Sephora).
Der Konzern LVMH beschäftigt heute weltweit rund 125 000 Mitarbeiter und hat 3860 Geschäfte auf der ganzen Welt. 2015 betrug der Umsatz 35,7 Milliarden Dollar. In der internationalen Studie „Global Powers of Luxury Goods“ von Deloitte wurde das Unternehmen als einer der wichtigsten Akteure im Bereich Luxusprodukte eingestuft.
Doch der Konzern hat sich nicht ausschließlich auf seine legendären Marken gestützt, von denen wir oben einige aufgeführt haben, sondern er hat einen Teil seines Wachstums auch der Gründung neuer Marken zu verdanken. Ein Beispiel dafür sind die 1999 kreierte Uhrenmarke TAG Heuer, die 2004 geschaffene Marke für schottischen Whisky Glenmorangie sowie die 2008 lancierte Uhrenfirma Hublot.
Parallel zu den Aktivitäten in der Luxuswarenbranche hat LVMH auch mehrere Beteiligungen in diversen Branchen im Rahmen der Investmentfonds L Capital und L Capital Asia.
Stärken und Vorteile der LVMH-Aktie als börsengehandelter Vermögenswert
Wenn Sie sich mit einer Long-Position auf den Kurs der LVMH-Aktie positionieren oder diese Aktie kaufen und in Ihr Aktienportfolio aufnehmen möchten, sollten Sie sicher sein, dass dieses Wertpapier das notwendige Potenzial für eine Kurssteigerung hat. Dieses Potenzial hängt im Wesentlichen von den Stärken des Unternehmens ab, da diese für das notwendige Wachstum sorgen könnten. Damit Sie hier klarer sehen, nachfolgend ein Überblick über die Stärken des Unternehmens und damit über die Pluspunkte der Aktie.
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Positionierung von LVMH auf internationaler Ebene zu den absoluten Stärken des Unternehmens zählt. LVMH ist heute weltweit die Nummer eins in der Luxuswarenbranche und hebt sich vor allem in Bereichen wie Champagner, Cognac und Lederwaren von der Konkurrenz ab. Auch bei Mode, Parfums und Kosmetika zählt das Unternehmen zu den internationalen Marktführern. Im Bereich Uhren und Schmuck liegt LVMH auf dem dritten Platz der weltweiten Rangliste.
Im Vergleich zur guten Verankerung von LVMH schneiden die Wettbewerber durchweg schlechter ab. Es sei daran erinnert, dass unter dem Unternehmensdach rund 70 Hersteller von Luxuswaren zusammengefasst sind, darunter so bekannte Marken wie Louis Vuitton (mit einem starken Wachstum und einer bemerkenswerten Rentabilität die Nummer eins in dieser Branche), Moët Hennessy, Dior, Céline, Givenchy, Guerlain, Kenzo, Bulgari, TAG Heuer und Hublot. Dank dieser Marken ist LVMH im Luxusgütermarkt auf der ganzen Welt sehr stark verankert und besetzt alle Marktsegmente.
Die geografische Verteilung der Geschäftstätigkeit zählt ebenfalls zu den Stärken, denn das Unternehmen ist weltweit sehr stark präsent. Die Umsätze in Asien, Europa und den Vereinigten Staaten halten sich die Waage, was eine geringere Anfälligkeit gegen wirtschaftliche Risiken und demzufolge eine höhere Stabilität bedeutet.
Die Anteile der diversen Segmente an der Geschäftstätigkeit sind sehr stabil. Dies gilt sowohl für die zentralen Segmente des Konzerns (Mode und Lederwaren sowie Wein und Spirituosen) als auch für den Bereich Uhren und Schmuck.
Die globale Strategie von LVMH sieht eine genaue Kontrolle der Distributionskanäle vor. Im Einzelhandelsbereich verfügt der Konzern über ein Netz, zu dem beispielsweise in Asien DFS sowie in Europa Miami Cruise, Sephora und Le Bon Marché gehören.
Das Unternehmen LVMH erwirtschaftet eine sehr gute Rentabilität. Der Betriebsgewinn ist stabil und liegt um einen Wert von 20 %, unabhängig vom wirtschaftlichen Kontext in der Luxuswarenbranche.
Investoren schätzen besonders die allgemeine Finanzlage von LVMH. Das Unternehmen realisiert einen Cashflow von über 3,7 Milliarden Euro, hat eine Verschuldungsquote von 16 % und erwirtschaftet seit vielen Jahren Rekordumsätze. Die EBIT-Marge ist bereits seit mehreren Jahren stabil.
Schwächen und Nachteile der LVMH-Aktie als börsengehandelter Vermögenswert
Wie erwähnt, gibt es bei der LVMH-Aktie einige Punkte, die Aktionäre anziehen, die ein stabiles und vielversprechendes Wertpapier suchen. Man muss jedoch diese positiven Punkte etwas relativieren, denn wie immer gibt es auch bei diesem Vermögenswert einige negative Seiten. Nachfolgend erfahren Sie daher mehr über die Nachteile dieses Unternehmens und die Bedrohungen, denen es ausgesetzt ist.
Die größte Schwäche des Konzerns LVMH liegt darin, dass er sehr stark von den Widrigkeiten des Devisenmarktes abhängt. Die LVMH-Aktie reagiert sehr sensibel auf die Euro-Dollar-Parität und das Verhältnis Euro-Yen, denn in diesen Devisen werden aufgrund der internationalen Verankerung die meisten Umsätze abgewickelt. Ungünstige Wechselkurse können daher dazu führen, dass LVMH die Verkaufspreise in der ausländischen Währung erhöhen muss, um den höheren Kurs des Euro auszugleichen.
Eine latente Bedrohung geht darüber hinaus von dem immer mehr überhandnehmenden Graumarkt aus, der durch die Preisunterschiede zwischen Europa und Asien entsteht und LVMH steigende Verluste beschert.
In der jüngeren Vergangenheit, vor allem im Jahr 2016, musste der Konzern deutlich gesunkene Umsätze in Japan hinnehmen und in der Folge die Marke Mark Jacobs neu positionieren. Der Umsatzeinbruch in diesem Markt hat die Rentabilität im asiatischen Raum deutlich sinken lassen.
Wie erwähnt ist das Verhältnis der Umsätze der verschiedenen Branchen bei LVMH sehr ausgewogen, allerdings weist die Rentabilität dieser Aktivitäten bei Weitem nicht dasselbe Gleichgewicht auf. Der Bereich Lederwaren leistet beispielsweise mit einer operativen Marge von 45 % den größten Beitrag zu den Erträgen. Insofern hängt das Unternehmen relativ stark von der Wirtschaftslage und der Nachfrage dieses Marktes ab.